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Junger Publikumsfonds: Gesunde Investments – aber anders!

Der Themenfonds „nova Steady HealthCare“ investiert in acht ausgewählte Segmente des Gesundheitssektors. Die Fondsinitiatoren und -manager Dr. Andreas Bischof und Oliver Kämmerer verweisen auf das generelle Wachstum in diesem Segment.

Der internationale Gesundheitsmarkt boomt, die Menschen geben immer für die Gesundheit aus – und die Bevölkerung in den westlichen Staaten wird älter und älter. Das wird in Zukunft für noch mehr Ausgaben in dem Segmentsorgen. Ein lohnendes Investment also? Auf jeden Fall, folgt man Dr. Andreas Bischof. Der Initiator und Manager des Fonds „nova Steady HealthCare“ setzt daher ausschließlich auf diesen Sektor und hat seinen Themenfonds so konzipiert, dass er – mit Ausnahmen – tatsächlich die gesamte Breite des Gesundheitssektors abbildet.

„Der Gesundheitssektor gliedert sich in zehn Segmente, die auch Subindustrien genannt werden. Dazu gehören die beiden ganz großen, Pharma und Biotechnologie, sowie Anbieter von medizinischen Werkzeugen, Hilfsmitteln, Software etc., Betreiber von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen und viele andere mehr. Wir haben uns ganz bewusst dazu entschieden, Biotechnologie aus unserem Fonds auszuschließen, ebenso wie Pharma, bis auf Hersteller von Lifestyle-Produkten, Generika und Tierarzneimitteln. Das liegt unter anderem daran, dass diese beiden Segmente bei Anlegern und Fondsmanagern auf der ganzen Welt bereits seit langem stark im Fokus stehen. Wir machen es anders und konzentrieren uns auf wertstabile und erfolgreiche Unternehmen in den anderen Segmenten des Gesundheitssektors“, sagt der Molekularbiologe, der zuvor viele Jahre im institutionellen Asset Management für den Healthcare-Markt verantwortlich war. „Es existieren rund 1600 börsennotierte Unternehmen, in die wir investieren können, davon finden sich 20 bis 30 in unserem Fonds wieder, mittels derer wir breit diversifizieren und die große Heterogenität des Marktes viel besser ausschöpfen können.“ Die Bandbreite reicht dabei von Anbietern von IT-Lösungen für Krankenhäusern, Praxen und Apotheken über Hersteller von Nahrungsmittel- und Umwelttests bis hin zu Distributoren von Medizinprodukten. Die meisten Investments würden in den USA getätigt. „Das ist der größte Healthcare-Markt mit großen Potenzialen“, sagt Andreas Bischof, und an den Zukunftsaussichten würde auch die US-Präsidentenwahl nichts ändern.

Der Investmentprozess verläuft mehrstufig und beinhaltet neben der Segment- und Aktienanalyse auch eine konsensuale Entscheidung beider Fondsmanager über einen Wert. „Mein Partner Oliver Kämmerer und ich diskutieren alle Anlagen und nur wenn wir beide von einer Aktie überzeugt sind, kaufen wir diese. Das gilt auch im laufenden Management. Spricht sich einer von uns gegen einen Wert im Portfolio aus, wird dieser verkauft“, sagt Andreas Bischof. Bei den Werten komme es den Managern auf die sogenannten „Dauerläufer“ an: Gesucht würden die Unternehmen mit einem besonders langfristigen Gewinnwachstum und guten Zukunftsprognosen, nicht diejenigen, deren Entwicklungen von den höchsten Spitzen bis in die tiefsten Täler hinein schwanken.

Aktuell verwalten Andreas Bischof und Oliver Kämmerer in ihrem vor 18 Monaten aufgelegten Publikumsfonds rund 33 Millionen Euro privater und professioneller Anleger und bieten Anteile sowohl in kleiner Stückelung als auch in institutionellen Groß-Tranchen an.

Quelle: Rheinische Post (04.11.2016): Unabhaengige Vermoegensverwalter EXTRA

Silikon und Botox – Neuer Gesundheitsfonds setzt auf Nischen

Der Steady HealthCare der Münchner Fondsboutique nova ist ein bisschen exotischer als die üblichen Gesundheitsfonds. Denn statt auf die „Massenmärkte“ Biotech oder Pharma zu setzten, investiert das Management lieber in untypische Subindustrien.

Während typische Gesundheitsfonds etwa zwei Drittel ihres Volumens in Biotechnologie- und Pharma-Aktien stecken, schließt das Fondsmanagement des Steady HealthCare Biotech-Titel kategorisch aus: „Wir investieren nicht in Biotech- oder klassische Pharmaunternehmen, sondern konzentrieren uns auf die Auswahl von besonders stetigen Geschäftsmodellen aus tendenziell vernachlässigten Bereichen des weltweiten Gesundheitssektors“, sagt Oliver Kämmerer, geschäftsführender Gesellschafter bei nova, einer Fondsboutique, die auf Healthcare und den Gesundheitssektor spezialisiert ist.

Nur ein kleiner Teil des Volumens ist in Pharmazie-Aktien investiert – jedoch in recht untypische Vertreter, die im Vergleich zur üblichen Pharma-Branche auch eher untypische Produkte herstellen, wie etwa Botox-Spritzen, Silikonimplantate, Generika oder Tiermedikamente.

Der Großteil des Portfolios konzentriert sich aber auf andere Bereiche: Neben den beiden Riesen, Biotechnologie und Pharmazie, gibt es im Gesundheitssektor nämlich noch acht weitere Subindustrien. Diese werden zwar manchmal vernachlässigt, bieten aber attraktiven Renditechancen bei unterproportionalem Risiko. Diese „verborgenen Schätze“ sucht das Fondsmanagement ganz gezielt für den Steady HealthCare und investiert in Geschäftsmodelle mit Wachstumsperspektive wie etwa Hersteller von Brillengläsern, Hörgeräten, Zahnimplantaten, Diagnostika, Krankenhaus- und Pflegeheimbetreiber, Krankenversicherer, Generika, Medizintechnik, aber auch Ästhetik & Lifestyle.

Einige Weitere Preistreiber mögen europäische Anleger noch etwas überraschen, in den Vereinigten Staaten sind sie schon lange Trend: Krankenhäuser für Tiere. Die Aktie des Tierhospital-Betreibers VCA Antech („Woof“ im NASDAQ) stieg in den vergangenen fünf Jahren um satte 388 Prozent. „Es gibt heutzutage viel mehr kinderlose oder Single-Haushalte und ältere, alleinstehende Menschen. Dieses führt zwangsläufig zu einer Zunahme von Haustieren. Für diese wird natürlich auch medizinisch gesorgt und somit mehr Geld ausgegeben. Es muss wirklich nicht immer Biotech sein“, so Kämmerer.

Fokus auf den USA
Es wundert nicht, dass der Anlageschwerpunkt des Fonds nach Ländern klar in den USA liegt. Doch auch deutsche Unternehmen könnten für das Fondsmanagement interessant sein – hier vor allem in der Medizintechnik und Betreiber von Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern oder Pflegeheimen.

Das Anlageuniversum für den Steady HealthCare (ISIN: DE000A1145J0) bilden rund 1.600 „untypische“ Gesundheitsaktien, doch nur zwanzig bis dreißig schaffen es ins Portfolio. „Die Grenze ist starr, sonst kommen irgendwann laufend neue Titel dazu und das Portfolio umfasst irgendwann achtzig bis hundert Titel, wie bei den gängigen Gesundheitsfonds. Wir grenzen uns hier bewusst von den Mitbewerbern ab. Außerdem schaffen es nur wenige Aktien, den hohen Qualitätsanforderungen des Fonds zu genügen“, so Kämmerer.

Die Zukunftsaussichten für den Gesundheitssektor scheint äußerst rosig: „Laut Schätzungen der OECD wachsen die Gesundheitsausgaben schneller als das Bruttoinlandsprodukt. „Auf diesen Prognosen aufbauend erwarten wir – selbst unter Annahme von Kosteneinsparungen – eine etwas mehr als eine Vervierfachung der Gesundheitsausgaben in den Jahren 2010 bis 2060, ohne den Einsparungen sogar eine Versechsfachung. Das globale BIP wächst im Vergleichszeitraum aber nur um den Faktor 2,7.“

Neu auf dem Markt
Ein weiterer Pluspunkt für Kämmerer: „Der ganze Gesundheitsbereich ist relativ konjunkturabhängig. Zudem basiert er auf konstanten Treibern.“ Dazu zählen mehrere Megatrends, die den Effekt noch verstärkten wie das Bevölkerungswachstum, die fortschreitende Alterung, medizinische Innovationen, der Aufbau der Gesundheitssysteme in den Schwellenländern und die Verwestlichung des Lebensstils. Anfang Oktober 2016 haben Forscher des Albert Einstein College of Medicine in New York einen Beitrag im Fachblatt „Nature“ veröffentlicht, indem die Wissenschaftler sogar davon ausgehen, dass der Mensch sogar maximal bis zu 125 Jahre alt werden kann. Die Untersuchung ergab weiter, dass die Zahl der Hundertzehnjährigen oder noch Älteren bis in die Neunzigerjahre gestiegen ist, seitdem stagniert sie. So kann davon ausgegangen werden, dass die Nachfrage nach Gesundheitsprodukten und -dienstleistungen weiterhin steigen wird. Diese Konjunkturunabhängigkeit macht auch das Wachstum sehr kontinuierlich.

Der Steady HealthCare wurde erst am 1. April 2015 aufgelegt und hat aktuell ein Volumen von rund 33 Millionen Euro. Daher ist es zu früh, nur auf die Performance zu schauen. Zu Jahresanfang hat der Fonds wie fast alle Aktienfonds deutlich verloren. Der Fonds schlug in den zwölf Monaten seit Auflage am seinen Vergleichsindex (MSCI World Health Care) um rund 3,6 Prozent, und dies bei einer um etwa 3 Prozent geringeren Volatilität. Das Fondskonzept richtet sich laut Emittent an Anleger, die auf risikoaverse Weise am Renditepotenzial des Aktienmarkts partizipieren wollen und mit einem Zeithorizont von mindestens drei Jahren planen.

Quelle: fondsdiscount.de (20.10.2016): Neuer Gesundheitsfonds setzt auf Nischen

Anstieg der Gesundheitsausgaben – Alter ist nicht alles

Der demographische Wandel, also das Wachstum und die Alterung der Weltbevölkerung, wird landläufig als ein wesentlicher Treiber für den wachsenden Kostendruck im Gesundheitswesen genannt. Da ältere Menschen (über 65 Jahre) deutlich mehr Gesundheitsprodukte und -dienstleistungen in Anspruch nehmen als jüngere, liegt dieser Gedanke nahe.

Und in der Tat belegen Zahlen der OECD aus dem Jahr 2013 (siehe folgende Graphik), dass die öffentlichen Gesundheitsausgaben in % des Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukts mit zunehmendem Alter ansteigen und nach dem Erreichen des 65. Lebensjahres exponentiell wachsen. Die höchsten Gesundheitsausgaben verursachen Menschen in der Altersgruppe zwischen 85 und 89 Jahren.

Chart 1 Alterung der Bevoelkerung

Der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung wächst, bedingt durch eine steigende Lebenserwartung einerseits und eine sinkende Geburtenrate andererseits. So soll der Anteil der Über-65-jährigen in Deutschland von 21% im Jahr 2013 auf 33% im Jahr 2060 ansteigen, basierend auf Prognosen des Statistischen Bundesamtes. Einer Bevölkerungsprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung aus dem Jahr 2012 zufolge steigt das Durchschnittsalter der Deutschen von 43 Jahre auf 47 Jahre im Jahr 2030 an. Für andere Industrienationen ergeben sich ähnliche Bilder.

Legt man also – wie bisher geschehen – bei der Prognose der Gesundheitsausgaben eines Staates ausschließlich die Alterung der Bevölkerung und die mit steigendem Alter anwachsenden Gesundheitsausgaben zu Grunde, ergibt sich die in folgender Graphik schematisch dargestellte Situation, in der die durchschnittlichen staatlichen Gesundheitsausgaben im Jahr 2060 um einen bestimmten Prozentsatz höher liegen als im Jahr 2010.

Chart 2 Alterung der Bevoelkerung

Nach OECD Berechnungen stiegen die Gesundheitsausgaben zwischen 1995 und 2009 inflationsbereinigt um 4,3% p.a. an. Die naheliegende Vermutung ist, dass der demographische Wandel in den Industrienationen substanziell zu diesem Anstieg der Gesundheitsausgaben um 4,3% p.a. beitrug.

Falsch! Denn nur 0,5% dieses jährlichen Anstiegs gehen auf das Konto des demographischen Wandels. Im Vergleich dazu haben andere, Demographie-unabhängige Faktoren viel mehr zum Anstieg der Gesundheitsausgaben in diesen 15 Jahren beigetragen, wie beispielsweise technologische Fortschritte / medizinische Innovationen, institutionelle Rahmenbedingungen und gestiegene Einkommen.

Und künftig? Wird der demographische Wandel denn in Zukunft den Anstieg der Gesundheitsausgaben maßgeblich befeuern? „Jein“ lautet hier die Antwort.

Die obige Graphik unterstellt, dass der Gesundheitszustand einer jeden Altersgruppe über den gesamten, häufig sehr langen Prognosezeitraum gleichbleibt, sich also nicht bessert oder gar verschlechtert. Mit anderen Worten: In der Vergangenheit unterstellten die Prognosen implizit, dass der Gesundheitszustand eines heute 60jährigen so sein würde wie der Gesundheitszustand von 60-jährigen zum Zeitpunkt der Erstellung der Prognose – vor vielen Jahren. Diese Annahme war jedoch realitätsfern; der heutige Gesundheitszustand älterer Menschen ist wesentlich besser als der gleich alten Menschen in der Vergangenheit, und eine Fortsetzung dieser – erfreulichen – Entwicklung sollte auch für die Zukunft unterstellt werden.

Chart 3 Alterung der Bevoelkerung

Wie die voranstehende Graphik zeigt, verschiebt sich durch Berücksichtigung der Verbesserung des altersgruppenbezogenen Gesundheitszustands die Kurve der altersgruppenbezogenen Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben nach rechts. Die Phase des steilen Anstiegs der Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben beginnt also später, erreicht im Zeitverlauf aber mindestens die gleiche absolute Höhe wie zuvor. Das Ausmaß dieser (Rechts-) Verschiebung des Kostenanstiegs um einige (Lebens-) Jahre in die Zukunft wird sich unseres Erachtens weiter vergrößern, angetrieben beispielsweise auch durch HealthTech-Produkte (siehe auch: Digitale Gesundheit – Ist die Zeit gekommen?), die dazu beitragen, Gesundheit und Lebenserwartung weiter positiv zu beeinflussen.

Der demographische Wandel trägt also in der Zukunft weitaus weniger zum Anstieg der Gesundheitsausgaben bei als bisher unterstellt. Die OECD geht in ihrer Studie von 2013 davon aus, dass der demographische Effekt den Anteil der Gesundheitsausgaben am aggregierten OECD Bruttoinlandsprodukt von 5,5% auf 6,2% im Jahr 2060 ansteigen lässt. Demographie-unabhängige Faktoren tragen aber weitere 5,6% bei (unter der Annahme, dass keine Kostensparmaßnahmen ergriffen werden), wie in der folgenden Graphik schematisch dargestellt. Dieser Prognose zufolge würden im Jahr 2060 11,8% des OECD Bruttoinlandsprodukts für öffentliche Gesundheitsausgaben aufgewendet werden.

Chart 4 Alterung der Bevoelkerung

Weiterführende Literatur: (OECD 2013) Public spending on health and long-term care: a new set of projections